Damit ich nicht einroste, habe ich mir eine Nebenbeschäftigung gesucht: Spinning. Im ELAN Health Club gebe ich regelmäßig solche Kurse und "jage" die teilnehmenden Spinner ein wenig. Wer einmal Lust hat vorbeizuschauen, sollte sich in der Drakestr. 51, 12205 Berlin, einfinden.

Was ist Spinning?

Spinning ist ein Indoor-Cycling Fitness Programm aus den USA. Hierbei wird das Radfahren von der Straße ins Fitness-Studio verlegt. Dies ist besonders für Radfahrer und Triathleten im Winter eine interessante Trainingsvariante. Aber auch für Neueinsteiger ist Spinning ein optimaler Start ins Ausdauertraining.
Spinning ist ein Herz-Kreislauf- und Ausdauertraining, das sowohl das physische als auch das mentale Wohlbefinden der Teilnehmer steigert. In einer Gruppe wird unter Anleitung eines Instructors zu Musik geradelt. Mechanisch gesehen wirkt die Kraft beim Indoor-Bike auf einen starren Antrieb, der eine Schwungscheibe bewegt. Die Musik gibt die Trittfrequenz an. Den Widerstand bestimmt jeder Teilnehmer für sich selbst, indem er den Druck auf die Schwungscheibe einstellt.

Eine Spinning-Stunde ist vergleichbar mit einer Berg- und Talfahrt auf dem Fahrrad. Um warm zu werden, fährt man langsam los, d.h. die Tour beginnt auf dem Flachland. Nach den ersten Minuten auf flachem Untergrund kommt der erste Hügel. Der Widerstand wird dabei deutlich erhöht und die Trittfrequenz gesenkt. Will man besonders steile Gipfel erklimmen, kann man sich aus dem Sattel heben und den Druck auf die Schwungscheibe sehr hoch einstellen. Oben angekommen folgt die Fahrt ins Tal. Entsprechend einer tatsächlichen Abfahrt wird der Widerstand deutlich zurückgenommen, so dass hohe Trittfrequenzen ermöglicht werden. Der Übungsleiter bestimmt lediglich das Profil der Strecke. Die Steigung an den Bergen kann jeder Teilnehmer mit Hilfe seiner individuellen mechanischen Widerstandsregulierung am Rad selbst einstellen.

Am Ende der Stunde steht ein entspannender Ausklang, in dem bei niedriger Intensität ausgefahren wird. Ein abschließendes Dehnprogramm für Muskeln und Bindegewebe darf dabei natürlich auch nicht fehlen. Die Fahrt auf dem Indoor-Bike beansprucht vorwiegend Grundlagenausdauer und ermöglicht damit hohe Energieumsätze im Körper. Wer abnehmen will und ein passendes workout sucht, hat deshalb mit Spinning sicherlich die richtige Wahl getroffen. Rasante Talfahrten zu temporeicher Musik und Sprints sorgen nicht nur für Abwechslung, sondern verbessern zusätzlich die Bewegungsschnelligkeit und die anaerobe Kapazität, also die Leistungsreserven, die für kurze intensive Belastungen erforderlich sind.

Kann jeder an Spinning-Kursen teilnehmen?


Ja, denn die Teilnehmer können sich ihren Widerstand individuell einstellen . Jeder wählt seine eigene Belastung. Die Übungsleiter geben dabei natürlich Hilfestellungen und wichtige Tips. Die individuelle Belastungssteuerung macht es möglich, daß ein geübter Radrennfahrer und ein Anfänger in einer Gruppe fahren. Die Intensitäts- regulierung erfolgt ohne Skalierung, so dass das Bestreben, besser als der Nebenmann zu sein, gar nicht erst aufkommen kann. Durch den Einsatz von Herzfrequenzmessern kann man das Training optimal steuern. Dadurch ist es möglich weg vom belastungsgesteuerten hin zum beanspruchungsgesteuerten Training zu gehen.

An der Herzfrequenz kann jeder sehen, wie hart sein Körper arbeitet. Durch herzfrequenzgesteuertes Training werden die gesetzten Trainingsziele im Fitness- und Gesundheitsbereich auf einfachem und vor allem sicherem Wege effektiv erreicht. Wer allerdings gesundheitliche Beeinträchtigungen hat, sollte wie immer vorher seinen Arzt um Rat fragen. Besonders bei Erkrankungen der Atemwege oder des Herz-Kreislaufsystems sollte ohne grünes Licht vom Arzt keine Teilnahme an Spinning erfolgen.

Werden durch Spinning die Beine dicker? Dies ist eine Frage, die immer wieder von vielen Teilnehmern gestellt wird. Die Antwort lautet: Nein! Wie bereits erwähnt kann sich jeder seinen Widerstand selbst einstellen. Natürlich ist zu beachten, je höher der Widerstand, desto größer ist das Potential, an Muskelmasse aufzubauen. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass Spinning die Muskeln formt und keine großen Muskelmassen aufbaut. Ein deutlich Zunahme an Muskelmasse und dadurch an Beinumfang wird nur durch entsprechendes Krafttraining erzielt. Was gibt es noch zu beachten? Die Spinning-Räder lassen sich sehr vielseitig und damit optimal einstellen. Wenn Sie zum ersten mal an einer Spinning-Stunde teilnehmen, erklärt Ihnen Ihr Übungsleiter die richtige Einstellung von Sattel- und Lenkerhöhe, sowie den Abstand zwischen Sattel und Lenker. Damit können Sie sich eine optimale Sitzposition einrichten. Ganz wichtig ist zu beachten, dass das Spinning-Rad einen sogenannten starren Antrieb hat. Dies ist der hauptsächliche Unterschied zum Outdoor-Biken. Tretlager und Schwungscheibe sind direkt miteinander gekoppelt, so daß das Indoor-Cycle keinen Leerlauf hat. Diese Art des Antriebs macht Spinning besonders attraktiv, erfordert aber auch eine gewisse Umgewöhnung, wenn man das konventionelle Fahrrad- oder Ergometerfahren mit Leerlauf gewöhnt ist. Am besten selbst mal ausprobieren.